5D Glass Storage: Verrückt! Dieser Speicher hält 13,8 Milliarden Jahre und fasst 360 TB

Die Vorstellung klingt wie reine Science-Fiction, doch 5D Glass Storage ist im Jahr 2025 endlich mehr als nur ein theoretisches Konzept in einem staubigen Universitätslabor.

Wir alle kennen das leidige Problem der digitalen Vergänglichkeit. Festplatten rauchen nach fünf Jahren ab, SSDs verlieren Daten, wenn sie zu lange ohne Strom lagern, und selbst die guten alten DVDs leiden unter „Disc Rot“.

Seit Jahren träumen wir von den „Superman-Kristallen“, die unser digitales Erbe für die Ewigkeit bewahren. Microsoft hat mit „Project Silica“ vorgelegt, doch jetzt prescht ein neuer Player namens SPhotonix nach vorne und macht ernst.

Es geht nicht mehr nur um Machbarkeitsstudien. Wir sprechen hier von einer Technologie, die das Potenzial hat, das komplette Archivierungsproblem der Menschheit zu lösen. Während wir uns heute noch mit Magnetbändern (Tape) herumschlagen, die alle paar Jahre umkopiert werden müssen, verspricht diese neue Speicherform ewige Ruhe.

Die Idee, Daten in Quarzglas zu brennen, ist nicht neu, aber die Skalierbarkeit war bisher der Flaschenhals. Doch die neuesten Entwicklungen zeigen: Der Sprung in die kommerzielle Nutzung steht kurz bevor.

Was ist passiert? (5D Glass Storage Update)

Die Firma SPhotonix hat offiziell bekannt gegeben, dass ihre proprietäre Technologie nun bereit für Pilotprojekte in echten Rechenzentren ist.

Das ist ein gewaltiger Schritt. Bisher war das Schreiben von Daten in Glas extrem langsam und energieintensiv. SPhotonix nutzt ultraschnelle Femtosekunden-Laser, um nanostrukturierte Punkte in das Glas zu gravieren.

Warum heißt es eigentlich 5D Glass Storage? Weil die Daten nicht nur in drei räumlichen Dimensionen (Position im Glas) gespeichert werden, sondern zusätzlich zwei weitere Parameter genutzt werden: die Größe und die Ausrichtung der Nanostruktur.

Dadurch erreichen die Ingenieure eine unfassbare Datendichte. Wir reden hier von 360 Terabyte auf einer Scheibe, die kaum größer ist als ein Untersetzer. Das entspricht der Kapazität von etwa 18 bis 20 der größten derzeit verfügbaren Festplatten – komprimiert auf eine unzerstörbare Glasscheibe.

Hier der knallharte Vergleich der neuen Technologie gegenüber herkömmlichen Archivierungsmethoden:

Der LazyTechLab Check

Kommen wir zum Realtalk. Wir bei LazyTechLab lassen uns selten von reinen Laborwerten blenden, aber was SPhotonix hier liefert, löst ein echtes, teures Problem.

Rechenzentren verbrauchen unfassbare Mengen an Strom, nur um „kalte Daten“ (Daten, die selten abgerufen werden) am Leben zu erhalten. Festplatten müssen gekühlt werden, Tapes müssen klimatisiert gelagert werden. 5D Glass Storage ändert die Spielregeln komplett.

Du kannst diese Glasscheiben theoretisch in einen Backofen werfen oder in der Antarktis vergraben – die Daten bleiben intakt. Das Material Quarzglas ist chemisch extrem stabil.

Für den Endverbraucher ist das (noch) nichts. Du wirst diese Technik 2025 nicht in deinem Gaming-PC finden, um GTA 6 schneller zu laden. Die Schreibgeschwindigkeiten sind im Vergleich zu NVMe-SSDs langsam, und die Lesegeräte sind hochkomplexe optische Systeme.

Aber: Je mehr Daten wir produzieren (und dank KI explodieren die Datenmengen gerade), desto dringender brauchen wir Platz. Wenn Cloud-Anbieter wie AWS oder Azure auf 5D Glass Storage umsteigen, sinken langfristig die Kosten für Cloud-Speicher und der ökologische Fußabdruck der IT-Branche verbessert sich massiv.

Dennoch gibt es Hürden. Die Technologie muss beweisen, dass sie im Massenbetrieb zuverlässig ist. Ein Kratzer auf einer DVD war früher ärgerlich – ein Fehler bei der Positionierung des Lasers auf dieser Nanoskala bedeutet sofortigen Datenverlust.

💡 Unsere Einschätzung zu 5D Glass Storage

Wir sehen hier den Beginn einer neuen Ära der Archivierung. Es ist der logische nächste Schritt nach Steinplatten, Papyrus und Magnetband. SPhotonix beweist, dass 5D Glass Storage den Kinderschuhen entwächst.

Für uns Tech-Enthusiasten bedeutet das: In Zukunft könnten wir unsere gesamte digitale Lebensgeschichte auf einem kleinen Kristall vererben, ohne Angst haben zu müssen, dass das Dateiformat oder das Medium in 50 Jahren unlesbar ist.

Bis diese Technologie jedoch in deinem Home-Server landet, vergehen noch einige Jahre. Aktuell ist und bleibt die klassische Festplatte oder SSD im RAID-Verbund die einzige bezahlbare Lösung für deine Datenmengen.

Quelle: Originalbericht lesen