Prusa CORE One L: Mächtig groß – 3 geniale Features des neuen Prusa-Druckers

Der langersehnte Prusa CORE One L ist endlich auf dem Markt und wirbelt die etablierte Ordnung im 3D-Druck-Kosmos gehörig durcheinander. Wir schreiben den 13. Dezember 2025, und die Community hat lange genug den Atem angehalten.

Jahrelang war Prusa der unangefochtene König der „Bettschubser“ – zuverlässig, aber technologisch irgendwann vom CoreXY-Hype überrollt. Mit dem Prusa XL wagte man den Schritt in Richtung Werkzeugwechsler und Großformat, doch für viele Maker war der XL einfach „zu viel“ des Guten (und zu teuer). Die Lücke zwischen dem klassischen MK4 und dem riesigen XL klaffte weit und schmerzhaft.

Genau hier setzt der neue Drucker an. Es ist nicht einfach nur ein Update; es ist Prusas Antwort auf die aggressive Konkurrenz aus Fernost, die seit Jahren mit geschlossenen Gehäusen und hohen Geschwindigkeiten punktet. Wir haben uns angesehen, ob das Warten sich gelohnt hat und ob Josef Prusa hier wirklich abliefert oder nur alten Wein in neuen Schläuchen verkauft.

Was ist passiert? (Prusa CORE One L Update)

Prusa Research hat mit dem Release des Prusa CORE One L ein klares Statement gesetzt: Größe ist doch wichtig. Während der Standard „CORE One“ bereits als solider Nachfolger der i3-Serie gehandelt wurde, richtet sich die L-Variante an alle, die Helme, Cosplay-Rüstungsteile oder große funktionale Prototypen drucken wollen, ohne diese vorher zersägen zu müssen.

Technisch basiert das Gerät auf einer robusten CoreXY-Kinematik. Das bedeutet, das Druckbett bewegt sich nur noch in der Z-Achse (nach unten), während der Druckkopf oben flitzt. Das eliminiert das typische „Wobbling“ hoher Bauteile, das bei Bettschubsern oft auftrat.

Ein weiteres Highlight ist die Integration in das Prusa-Ökosystem. Prusa Connect und der PrusaSlicer sind im Jahr 2025 mächtiger denn je, und der CORE One L nutzt diese Software-Muskeln voll aus, um etwaige Hardware-Schwankungen per KI-Kompensation auszugleichen.

Der LazyTechLab Check

Kommen wir zum Eingemachten. Wir bei LazyTechLab lassen uns nicht von Marketing-Sprech blenden. Der Prusa CORE One L muss im Alltag bestehen, nicht nur auf dem Datenblatt. Was sofort auffällt, ist die Verarbeitungsqualität. Hier klappert nichts.

Prusa hat verstanden, dass Geschwindigkeit im Jahr 2025 kein Alleinstellungsmerkmal mehr ist – es ist eine Grundvoraussetzung. Der Drucker ist schnell, ja, aber der Fokus liegt eindeutig auf Zuverlässigkeit bei großen Druckjobs. Wer schon einmal einen 40-Stunden-Druck bei 98% verloren hat, weiß, wovon ich spreche.

Besonders spannend ist das Temperatur-Management im großen Bauraum. Große ABS-Teile neigen zum Warping (Verziehen). Der CORE One L wirkt dem mit einer passiv beheizten Kammer entgegen, die die Abwärme des Bettes clever nutzt und isoliert. Das ist smartes Engineering, ohne den Stromverbrauch durch aktive Heizungen explodieren zu lassen.

Dennoch gibt es Kritikpunkte. Der Preis ist typisch Prusa – also eher im oberen Segment angesiedelt. Man zahlt hier nicht nur für die Hardware, sondern für den 24/7 Support und die Garantie, dass es auch in fünf Jahren noch Ersatzteile gibt. Für Hobbyisten mit schmalem Geldbeutel könnte die Hürde zu hoch sein.

💡 Unsere Einschätzung zu Prusa CORE One L

Ist der Prusa CORE One L der Drucker, auf den wir alle gewartet haben? Für professionelle Anwender und „Power-Maker“: Ein klares Ja. Die Kombination aus CoreXY-Geschwindigkeit und dem vergrößerten Bauraum schließt die Lücke, die der XL für viele offen gelassen hat.

Es ist kein Experimentierkasten, sondern ein Werkzeug. Wenn du Geld mit deinen Drucken verdienst oder einfach keine Lust auf Bastelstunden hast, ist dieses Gerät eine Investition in deinen Seelenfrieden. Prusa liefert hier genau das ab, was 2025 gefordert ist: Ein Arbeitstier, das einfach funktioniert – egal wie groß das Modell ist.

Quelle: Originalbericht lesen